Die Ansprüche an das Gebäude "The Tower" in uptownBasel sind hoch – insbesondere hinsichtlich Nachhaltigkeit und Nutzungsflexibilität. Um diese zu erfüllen, schlägt "The Integrated Team" einen innovativen Prozess zur Projektabwicklung vor: Neu schreibt die Bauherrschaft nicht mehr das Projekt an sich aus, sondern die nötigen Kompetenzen eines Projektteams. Dazu werden die Anforderungen mit dem «Expertisen-Konfigurator» systematisch erfasst und die passendsten Teammitglieder auf dem «Knowhow-Marketplace» gesucht. Neben den Anforderungen wird vor allem auch die Zusammenarbeit innerhalb des Teams beurteilt, wobei die Bauherrschaft Teil des Teams wird. Die richtigen Leute für das beste Projekt!
1. Problemstellung
Die heutige Bestellung & Definition eines Projekts findet oft in frühen Phasen (Studie, Architekturwettbewerb) und nur mit einem kleinen Teil der beteiligten Stakeholder (Bauherr - Architekt - Fachplaner) statt.
2. Herausforderung
Die projektspezifischen Herausforderungen bzgl. Nachhaltigkeit, Nutzungsflexibilität, Zusammenarbeitsformen, Fertigungstechnik, Design und Technologie können in dieser Konstellation aufgrund fehlender Expertisen und mangelnder Bestellerkompetenzen oft nicht ausreichend konzipiert werden, obwohl sehr viele Entscheide bereits in einer frühen Projektphase Auswirkungen auf spätere Prozesse, wie zum Beispiel den Betrieb haben. Entscheidungen, welche im Nachhinein angepasst werden müssen, führen zu erheblichen personellen, aber auch finanziellen Kosten.
3. Lösung
Um diese Problematik zu lösen, muss der Entwicklungs- und Planungsprozess neu gedacht werden und alle Stakeholder zur richtigen Zeit mit der richtigen Expertise eingebunden werden.
Damit dies ermöglicht wird, soll zukünftig nicht die eigentliche Projektaufgabe ausgeschrieben werden, sondern die nötigen Expertisen aufgrund der Herausforderungen des Projekts .
Es wird also das Projektteam ausgeschrieben und nicht das Projekt selbst.
4. Expertisen-Konfigurator
Dazu werden in einem 1. Schritt die Rahmenbedingungen gesammelt und in einem sogenannten «Expertisen-Konfigurator» systematisch zusammengetragen – es entsteht ein Anforderungsprofil. Es besteht zudem die Möglichkeit, mit bereits bestehenden Anforderungsprofilen anderer Projekte zu starten (z.B. Rechenzentrum, Hotel, Labor, ...) oder sich von diesen inspirieren zu lassen.
5. Knowhow-Marketplace
Das Anforderungsprofil wird in einem 2. Schritt als Grundlage für die Ausschreibung von Teams auf dem «Knowhow-Marketplace» verwendet. Auf die nötigen Expertisen welche im Anforderungsprofil umschrieben sind, kann sich jeder Akteur im Markt bewerben egal ob Freelancer, Einzelmitarbeiter von Planern, Ganze Unternehmungen, Berater, Dienstleister aus dem Betrieb etc.
6. Assessment
Im 3. Schritt wird dann die Teamleistung in Form von Assessments in Bezug auf das Anforderungsprofil und auf die Qualität der Zusammenarbeit bewertet um dem geeignetsten Team den Zuschlag zu erteilen.
7. Projektspezifikation
Dieses Team erarbeitet nun gemeinsam mit dem Besteller die Zielsetzungen (Kunden- & Projektziele) und Bewertungskriterien für das Bauwerk (Produkt) und definiert die Zusammenarbeitsform (Team) sowie den Planungs- & Bauprozess (Prozess). Wo sinnvoll können auch schon erste Lösungskonzepte erarbeitet werden.
In aller Regel wird anhand dieser Zielsetzungen und Bewertungskriterien nun bereits früh erkannt welche weiteren Expertisen noch gefragt sind und gemeinsam mit dem Besteller wird das bestehende Anforderungsprofil verfeinert. Damit geht man wiederum auf den «Knowhow-Marketplace» und führt ein Assessment mit dem erweiterten Team durch.
8. Planung, Realisierung und Betrieb
Nun geht es mit dem passenden Team, welches weiterhin anpassbar bleibt, in die Planung und Realisierung des Projektes. Die Bewertungskriterien zum Team, Produkt und Prozess werden laufend beurteilt und wo nötig Massnahmen eingeleitet, damit die Kunden- & Projektziele zu aller Zufriedenheit erreicht werden.